Die Geschichte des Geländes „Altes Rohrlager“ geht bis ins Jahr 1855 zurück. Damals wurde das Gelände noch als Gaswerk genutzt. Die Anlage wurde aus roten Sandsteinquadern errichtet, die noch heute dem Gebäude und dem Gelände seinen Industriecharme verleihen.
Das Gelände befand sich zu jener Zeit aus Sicherheitsgründen innerhalb der Befestigungsanlagen der Stadt vor dem Neutor und musste infolgedessen in das Verteidigungssystem der Stadt integriert werden. Daher sind die Außenwände des Geländes, die zum Rhein hin damals abfielen und die Verteidigungsfront bildeten, teilweise meterdick und mit Schießscharten und Zinnenkränzen ausgestattet. Auch dieser Teil ist heute von außen noch gut erkennbar und lassen das Gelände von der Straße aus erstmal nicht sehr einladend wirken. Nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Gaswerk auf die Ingelheimer Aue verlagert wurde, übernahm die Stadt das Gelände. Später wurde es durch die Mainzer Stadtwerke betrieben, die das Grundstück als Lager für diverse größere und kleinere Rohre nutzte. Aus dieser Zeit stammen auch die noch heute vorhandenen Kräne, die den Hof zieren. Für die Stadtwerke war eine wirtschaftliche Nutzung zum ursprünglichen Zweck durch die räumliche Begrenztheit irgendwann nicht mehr möglich, auch weil das Gelände mit dem Gebäudekomplex deutlich in die Jahre gekommen war. Das Gelände wurde aufgegeben, stand jahrelang leer und wurde nicht genutzt.
Erst viele Jahre später rückte das alte Rohrlager wieder in den Fokus, als die Stadtwerke begannen, die alten Gebäude zu sanieren und sich um mögliche Mieter bemühten. Den Anfang machte die Kulturinitiative PENG, die fortan die Arkaden und ein altes Lager nutzten, bevor 2017 die Brauerei KUEHN KUNZ ROSEN in ein weiteres Gebäude einzog. Auch wir sind seit April 2017 auf dem Gelände „zuhause“ und komplettieren das Trio!