Von der Idee bis zur Umsetzung

Mit dem einkehrenden sportlichen Erfolg und dem daraus resultierenden strukturellen Wachstum des 1.FSV Mainz 05 hat eine schleichende Entwicklung Einzug gehalten, in der dem sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg des Vereins alles andere sukzessive untergeordnet wurde. Darunter hat die ehemals enge Bindung zwischen Verein und Fans im Laufe der Jahre mehr und mehr gelitten.

Um diesem Trend entgegenwirken zu können, benötigt es aus Sicht der Anhänger und der Fansozialarbeiter*innen des Fanprojektes einen Ort der Begegnung, des Austauschs und der gemeinsamen Freizeitgestaltung abseits der Spieltage. Und was könnte dafür geeigneter sein als ein Fanhaus.

Bereits 2003 gab es hierzu erste Überlegungen. Man hat die Thematik immer wieder aufs Tablett gehoben, ohne jedoch wirklich geeignete Räumlichkeiten in unserer Landeshauptstadt zu finden. Dies hatte zur Folge, dass sich die Angebote des Fanprojekt Mainz e.V. auf mehrere Standorte verteilten. Vom Fan-Café im Haus der Jugend über die Büroräumlichkeiten im Neustadtzentrum bis hin zum Bruchwegfantreff und der Anlaufstelle im Stadion am Europakreisel. Und stets war der Wunsch nach einer Bündelung dieser Anlaufstellen vorhanden.

Als im Sommer 2015 der übergangsweise geplante Umzug des KUZ auf das Gelände des Alten Rohrlagers scheiterte, sind wir erstmals auf das Gelände aufmerksam geworden. Und so nutzte man am 27. September auf Initiative des Landtagsabgeordneten Johannes Klomann und Oberbürgermeister Michael Ebling eine Begehungsmöglichkeit unter dem Motto „Altes Rohrlager – Platz für Kultur & Kreativität“, um die zur Verfügung stehenden Gebäude in Augenschein zu nehmen.

Dies war der Tag, an dem die Umsetzung der Fanhausvision Konturen annahm. Ein großflächiger Innenhof mit mehreren altehrwürdigen Gebäudekomplexen und Hallen in Innenstadtnähe – DER geeignete Ort für ein Fankulturzentrum!

Was folgte, war ein anderthalbjähriger informeller Prozess, in dem unzählige Gespräche, Informationsrunden, Verhandlungen, Konzepterstellungen, etc. stattfanden – ehe es am 18.März 2017 zur offiziellen Schlüsselübergabe durch den damaligen Vorstandsvorsitzenden der Mainzer Stadtwerke AG, Detlev Höhne und den Oberbürgermeister Michael Ebling kam.

Es sollte weitere 15 Monate dauern, die notwendigen Kernsanierungsarbeiten auszuführen. Unzählige freiwillige Helferinnen und Helfer aus der Mainzer Fanszene und Handwerksbetriebe, die sich der hiesigen Fanarbeit verbunden fühlen, „opferten“ Freizeit und Urlaub und dank ihres Einsatzes können die ersten Räume im Juni 2018 bezogen werden.